Theorie und Praxis

Elternbrief in der Kita: Schluss mit Zettelchaos, hallo Klartext

Infos, die ankommen: So schreibst Du Elternbriefe, die wirklich gelesen werden.

12/12/2025

Lesezeit: 7 min.

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Der Elternbrief: klein, offiziell, überraschend mächtig

Es gibt Dinge, die schaffen es zuverlässig in jeden Rucksack: eine halb aufgegessene Banane, drei Steine (mindestens), ein fremder Handschuh.

Und dann gibt es Dinge, die auf mysteriöse Weise verschwinden: der Elternbrief.

Dabei ist der Elternbrief eigentlich ein ziemlich nützliches Format. Er ist die Ansage an alle, die gleiche Info zur gleichen Zeit, ohne Flurfunk und ohne „Ich dachte, das gilt nur für die andere Gruppe“.

Nur fühlt er sich im Alltag oft an wie: schreiben, ausdrucken, verteilen, hinterher telefonieren.

Und genau da lohnt sich ein neuer Blick.

Wann ein Elternbrief wirklich Sinn ergibt

Nicht jeder Hinweis braucht das große Besteck. „Bitte denkt an Hausschuhe“ passt an die Garderobe.

Ein Elternbrief ist vor allem dann stark, wenn:

  • sich etwas ändert (Öffnungszeiten, Abläufe, Baustelle, Vertretung)
  • etwas geplant wird (Ausflug, Projekt, Fest, Elternabend)
  • etwas wichtig ist (Schließzeit, organisatorische Deadlines)
  • etwas sensibel ist (Gesundheitsthemen, ohne Details, dafür klar und respektvoll)

Kurz: immer dann, wenn Du später nicht fünfmal erklären willst, was eigentlich gemeint war.

Elternbriefe sind in der Kita nicht immer verständlich geschrieben und enthalten oft unnötige Informationen. (Bild: Daniela Turcanu auf Unsplash)

Was Eltern wirklich brauchen (und was nicht)

Eltern lesen Kita-Infos meistens zwischen Tür und Angel. Oder im Bus. Oder nachts um 23:07 Uhr, wenn endlich Ruhe ist.

Darum funktioniert ein Elternbrief am besten, wenn er sich anfühlt wie:
„Hier ist das Wichtigste, damit Du weißt, was Sache ist.“

Das ist die geheime Erfolgsformel:

  1. Worum geht’s? (Betreff, klar und konkret)
  2. Wann ist es relevant? (Datum, Uhrzeit, Frist)
  3. Was musst Du tun? (ein Satz, am besten als Bullet)
  4. Wen fragst Du bei Rückfragen? (Name, Kontakt)

Alles andere ist Bonus. Und Bonus ist nett, aber nicht immer nötig.

The big ideas

Drei Elternbrief-Typen, die fast jede Kita kennt

1) Der „Bitte einmal unterschreiben“-Brief
Ausflug, Fotoerlaubnis, Schwimmprojekt, irgendwas mit Einverständnis.

2) Der „Wir müssen mal kurz Ordnung reinbringen“-Brief
Schließzeiten, neue Abholregel, Parkchaos vor der Tür, Konzeptänderung.

3) Der „Wichtiger Hinweis“-Brief
Erkältungswelle, Läusealarm, Magen-Darm geht rum. Keine Panik, aber klar kommunizieren.

Wenn Du weißt, welcher Typ es ist, schreibt sich der Elternbrief fast von allein.

Mini-Beispiele zum Kopieren (kurz, menschlich, ohne Amtsdeutsch)

1) Einladung Elternabend

Betreff: Elternbrief: Elternabend am 14.03. um 19:00 Uhr
Text:
Liebe Familien,
am 14.03. um 19:00 Uhr treffen wir uns zum Elternabend in [Ort]. Wir sprechen über [Thema 1], [Thema 2] und sammeln Fragen, die Euch gerade beschäftigen.
Bitte gebt uns bis 10.03. kurz Bescheid, ob Ihr dabei seid.
Liebe Grüße
Euer Kita-Team

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2) Ausflug mit Rückmeldung

Betreff: Elternbrief: Ausflug am 22.05. (bitte Rückmeldung bis 15.05.)
Text:
Liebe Familien,
am 22.05. machen wir einen Ausflug nach [Ziel]. Start ist um 9:00 Uhr, zurück sind wir gegen 15:00 Uhr.
Bitte mitgeben: wetterfeste Kleidung, Trinkflasche, kleines Frühstück.
Bitte Rückmeldung bis 15.05., ob Euer Kind teilnimmt.
Danke Euch!
Euer Kita-Team

3) Schließzeit ohne Drama

Betreff: Elternbrief: Schließzeit vom 29.07. bis 16.08.
Text:
Liebe Familien,
zur Planungssicherheit für alle: Unsere Kita ist vom 29.07. bis 16.08. geschlossen.
Wenn Ihr in dieser Zeit ein Problem mit Betreuung habt, sprecht uns bitte bis 31.05. an, dann schauen wir gemeinsam nach einer Lösung.
Herzliche Grüße
Euer Kita-Team

Damit zu Hause auch wirklich die Nachricht ankommt, die man dem Kind mitgegeben hat, eignet sich eine digitale Lösung. (Bild: NHN auf Unsplash)

Papier oder digital: Der Elternbrief hat ein Zustellproblem

Papier ist greifbar, wirkt offiziell und ist manchmal nötig (zum Beispiel, wenn wirklich eine Original-Unterschrift gebraucht wird).

Aber Papier hat im Kita-Alltag eben auch einen Ruf:

  • verschwindet in Jackentaschen
  • kommt bei getrennten Haushalten nicht immer an
  • wird „später“ gelesen (also nie)
  • erzeugt Nachfragen, Erinnerungen, Zettel-Suchaktionen

Digital ist nicht automatisch besser, aber oft zuverlässiger. Vor allem, wenn alle Infos an einem Ort sind und Rückmeldungen direkt zurückkommen.

Wenn Elternkommunikation leichter werden soll

Der Elternbrief bleibt ein Klassiker. Nur muss er nicht mehr wie ein kleines Logistikprojekt wirken.

Viele Kitas lösen das heute so:

  • Wichtiges wird als Elternbrief digital verschickt (klar, zentral, wieder auffindbar)
  • Rückmeldungen laufen direkt zurück (statt Zettel einsammeln)
  • Papier gibt es nur noch dort, wo es wirklich nötig ist

Mit Famly kannst Du Elternbriefe und Nachrichten an einem Ort bündeln, Informationen gezielt an Gruppen senden und Rückmeldungen einfacher einsammeln. Das spart Nachfragen und gibt Dir Zeit zurück für das, was im Alltag wirklich zählt: die Kinder, die Beziehungen, das Team.

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